Digitalisierung der Bauindustrie

Vom Reissbrett über den Spatenstich bis zur Übergabe lässt sich in der Baubranche die Effizienz enorm steigern. Aber wie? Das Zauberwort heisst BIM – Building Information Modeling.

BIM ist quasi Bauen vor dem Bauen. In einem Interview fasst der oberste Ingenieur bei Losinger Marazzi die Vorteile dieses Tools in folgende Worte:

„Für Losinger Marazzi ist das BIM eine grosse zentrale Datenbank für jedes Gebäude. Es umfasst darüber hinaus Visualisierungs- und Simulationstools, die kollaborative Arbeitsmethoden unter den beteiligten Akteuren implizieren. Mit dem Einsatz des BIM stellen Architekten, Bauingenieure, Fachplaner für Gebäudetechnik und die ausführenden Unternehmen von einer sequenziellen auf eine simultane Arbeitsweise um. […] Alle arbeiten zusammen und davon profitiert der Kunde durch kürzere Fristen, eine insgesamt deutlich verbesserte Gebäudequalität und Visualisierungsmöglichkeiten seines Gebäudes, bevor dieses überhaupt gebaut ist.“

Die Zusammenarbeit wird also verbessert und der Bauherr kann verständlicher informiert werden. Zudem liegt ein weiterer Vorteil in der gesteigerten Koordination.

Diese Koordination bedeutet eine bessere Planung, wann welches Material auf dem Bauplatz sein muss. Wichtig in diesem Zusammenhang scheint mir die ideale Orchestrierung der gesamten Zulieferkette, beispielsweise von einem Betonwerk oder den Lieferanten von Bauteilen. Durch die verbesserte Koordination kann die Effizienz von allen Akteuren gesteigert werden.

Die Relevanz von BIM haben auch Staaten wie England und China erkannt, welche staatliche Förderprogramme zur Verbreitung von BIM lanciert haben. Soweit mir bekannt ist gibt es solche in der Schweiz solltenwirauchmachensonsthinkenwirwiederhintendrein nicht.

Es scheint klar: Auf einer Baustelle wird es in fünf Jahren anders aussehen – auch durch den Einsatz von Robotern. Aber dies ist ein anderes Kapitel.