Wir kennen den geeigneten Lebensraum für Gorillas, Gazellen und der Kuh. Aber kennen wir auch das ideale Habitat für uns, den Homo Sapiens? Um diese Frage dreht sich das Wirken von Jan Gehl, einem Städteplaner. Er hat Kopenhagen umgebaut. Es war seine Idee, den Times Square autofrei zu gestalten. Kombiniert man die innovativen Ansätze von Gehl mit dem technologischen Wandel wird es interessant (Fanfaren! Trommelwirbel!).
Das Titelbild dieses Beitrages zeigt den autofreien Times Square in New York – eines der Aushängeschilder des dänischen Architekten Jan Gehl. Seine Skala für den Umbau von Städten ist das Tempo des Verkehrs. Ein 5km/h Umfeld wird dort geschaffen, wo Menschen leben und arbeiten. Fussgänger und das Fahrrad prägen das Bild. Der öffentliche Verkehr wird daran angepasst und der individuelle motorisierte Verkehr wird aus den Innenstädten möglichst entfernt. Darum ist der Times Square nur noch für den Langsamverkehr zugänglich.
Dahinter steckt die Frage, ob wir Städte für Menschen oder Autos bauen. Es ist in der Tat augenfällig, wie stark Autos ein Stadtbild prägen. Dabei geht es Gehl weniger um den ökologischen Aspekt als um die Frage einer lebenswerten Stadt.
Was passiert, wenn wir die Erfahrungen und Ideen von Gehl mit den Möglichkeiten von selbstfahrenden Autos kombinieren? Städteplanerisch wird der autonome Verkehr eine enorme Wirkung haben. Mein Auto wird mich künftig in die Innenstadt bringen. Anschliessend fährt es alleine in einen äusseren Kreis der Stadt in die Warteschlaufe bis ich wieder Mobilität benötige. Fertig Parkleitsystem! Hallo neu gestaltete Zukunft in Städten!
Übrigens: Ein durchschnittlicher Parkplatz hat 11.75m2. Bei 3620 stadteigenen Parkplätzen in Zürich macht dies 5 Fussballfelder an zentraler Lage. Eine nette Aktiva.