In den letzten 50 Jahren hat sich die Rechenleistung von Computern durchschnittlich alle 24 Monate verdoppelt. In weiser Voraussicht hat dies der Co-Founder von Intel festgehalten. Das sogenannte ‚Moore’s Law‘ gilt als selbsterfüllende Prophezeiung und als kluge PR von Intel. (vgl. auch Artikel vom Februar 2016). Nun wurde das Gesetz zum ersten Mal nicht mehr eingehalten. Was hat dies zu bedeuten?
Es gibt heute Prozessoren, die einen Durchmesser von lediglich 100 Atomen haben. Logischerweise ist die physische Entwicklung von Kleiner-ist-Besser dadurch limitiert und führt zu wirtschaftlich schwer tragbaren Entwicklungskosten. Trotz aller Innovationen ist die Verkleinerung von Prozessoren eine äusserst kostspielige Investition. Dies führte u.a. dazu, dass die Geschwindigkeit von Prozessoren seit einiger Zeit nicht mehr gesteigert werden konnte.
Die Ära der Voraussage von Moore ist faktisch beendet. Daraus ergibt sich die 100 Dollar Frage: Wie werden sich unsere Computer in den nächsten 10 Jahren weiterentwickeln?
Chiphersteller wie Samsung entwickeln neue Konzepte, um die Transistoren noch kleiner zu machen (Stichwort finFET). 5 Nanometer sollen demnach bis 2020 erreichbar sein. Danach braucht es radikalere Methoden, um weitere Leistungssteigerungen erzielen zu können. Auf welche Entwicklungen lohnt es sich zu schauen?
Es gibt exotische Ansätze, dass durch die Quantenmechanik die Effizienz von Prozessoren nochmals um ein Vielfaches gesteigert werden kann. Andere Forscher versuchen, ein Hirn biologisch nachzubauen um damit reale Rechenleistung zu erzielen. Vielversprechend erscheinen mir Ansätze von hoher Vernetzung (auch Schwarmintelligenz), welche durch das IoT die Rechenleistungen potenzieren will. Es gilt, die besten Projekte im Auge zu behalten.
Einen umfangreicher Artikel zum Ende vom Moor’schen Gesetz findet sich im Economist.