Mit der nächsten Mobilfunk Generation 5G sind Übertragungsraten von bis zu 10’000 MBits/s möglich. Zum Vergleich: Als schnell gelten heute Glasfaserverbindungen mit 1’000 MBits/s. Das neue Netz wird damit 10x schneller sein. Dieser nächste Schritt wird für die Nutzung des mobilen Internets und die Möglichkeiten des IoT wichtige Türen öffnen. Doch wo steht die Schweiz?
Die Einführung von 5G in der Schweiz ist ab 2020 geplant. So hält es jedenfalls die Swisscom fest. Dieser Zeitplan ist im internationalen Vergleich vertretbar. In der koreanischen Wiege von 5G geht man von einer Kommerzialisierung bis 2020 aus. Das europäische Netzwerk rechnet mit einer Einführung ab 2020. Günther Öttinger, der quasi CIO der EU, engagiert sich umfassend für eine moderne Infrastruktur.
An dieser Stelle muss man sich mit dem Regulator in der Schweiz befassen. Komplizierte Bewilligungsverfahren und einschränkende Auflagen bedrohen eine zeitnahe Einführung von neuen Mobilfunkstandards. Zudem scheint die aktuelle Revision des Fernmeldegesetzes (FMG) wenig förderliches zu enthalten, um den Wettbewerb im Ausbau der Kommunikationsnetze zu fördern. Interessanterweise werden mit dieser Revision nur die Kupferleitungen reguliert. Glasfaser und Mobilfunk bleiben vorerst unreguliert und werden in einem zweiten Schritt angepasst.
Es besteht die konkrete Gefahr, dass die politische Debatte dazu führt, dass wir den Anschluss verpassen. Dies ist aus folgenden Gründen ein Risiko:
- Mobiles Internet ist zentral: Bereits heute finden 80% der Internetzugriffe über mobile Geräte statt – der Mobilfunk ist das Rückgrat!
- Hinterfragung der Infrastruktur: Ein leistungsfähiges 5G wird eine direkte Konkurrenz zum Kupfer- und Glasfaserkabel – wo also in den nächsten vier Jahren investieren?
Wir haben noch zwei FMG Revisionen vor uns, während der Rest der Welt sich auf die Einführung von 5G vorbereitet. Verfolgen kann man diese globale Debatte am kommenden Mobile World Congress in Barcelona. Wir müssen dranbleiben!
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